Anforderung Heizung (Funktion)

Anforderung Heizung Grundschema.png

Die Funktion Anforderung Heizung aktiviert eine Anforderung an einen Erzeuger, wenn die Temperatur in einem Speicher (Anforderungstemperatur T.Anf.) unter die “Solltemperatur Anforderung” fällt und abschalten, wenn die Temperatur im unteren Speicherbereich (Abschalttemperatur T.Aus.) über die “Solltemperatur Abschaltung” steigt. Wird der Anforderungssensor T.Anf. als Kesselsensor verwendet (ohne T.Aus.), dann erhält man einen gleitenden Kesselbetrieb. Optional kann eine Maximaltemperatur des Kessels (Erzeugers) A vorgegeben werden.

Eingangsvariablen

Freigabe Generelle Freigabe der Funktion (digitaler Wert EIN/AUS)
Anforderungstemperatur Analoges Eingangssignal der Anforderungstemperatur
Abschalttemperatur Analoges Eingangssignal der Abschalttemperatur
Solltemperatur Anforderung Analoger Wert für die Anforderungs-Solltemperatur
Solltemperatur Abschaltung Analoger Wert für die Abschalt-Solltemperatur
Unterdeckung Analoger Prozentwert für die Unterdeckung im Ökobetrieb (siehe „Ökobetrieb“)
Erzeugertemperatur Analoges Eingangssignal der Erzeugertemperatur
Maximaltemperatur Erzeuger Analoger Wert für die Erzeuger-Maximaltemperatur
Einmal Laden Digitales Eingangssignal EIN/AUS (Impuls): Ladung des Speichers auch wenn die Anforderungstemperatur noch nicht unterschritten ist.
Solltemperatur Einmal Laden Mindesttemperatur für „Einmal Laden“

Sollen die Solltemperaturen für Anforderung, Abschaltung, Einmal Laden und Maximaltemperatur Erzeuger Einstellwerte sein (fixe Thermostatschwellen), wird als “Quelle” Benutzer angegeben und der gewünschte Wert festgelegt.

Einmal Laden: Wird ein kurzes EIN-Signal (z.B. Impuls über einen Taster) gesetzt, dann wird einmal bis zum höheren Wert aus T.Aus. Soll, Solltemperatur Einmal Laden oder T.Anf. Min + Diff. Aus geladen. „Einmal Laden“ kann auch im Parametermenü gestartet werden.

Ökobetrieb

Der Ökobetrieb ist durch “Unterdeckung” auf eine Zeitfläche bezogen. Der Unterdeckungsgrad bezieht sich immer auf 60 Minuten. Für eine Anforderungstemperatur T.Anf. Soll von 50°C bedeutet eine Unterdeckung von 20%: Anforderung nach 30 Minuten unter 30°C oder nach einer Stunde unter 40°C (= 20%) oder nach zwei Stunden unter 45°C. Unter 30 Min. bleibt der Schwellwert gleich.

Formel: dT * dt = Unterdeckung * Sollwert Anforderungstemperatur = konstant

Anforderung Heizung Ökobetrieb.png

Beispiel:

Anforderungstemperatur = 50 °C Unterdeckung =20 %

=> 20% von 50°C = 10K

dt= 30min => dT= 20K dt= 60min => dT= 10K dt= 120min => dT= 5K dt= 240 min => dT= 2,5K dt= 480 min => dT= 1,25K dt= 1440 min => dT= 0,42K


Der Status der Anforderung geht auf EIN, wenn für 30 Minuten die Ist-Anforderungs-Temperatur um 20K unter dem Sollwert liegt oder für 1440 Minuten (= 1Tag) die Ist-Anforderungs-Temperatur um 0,42K unter dem Sollwert liegt. Beim Unterschreiten der doppelten Unterdeckung * Sollwert Anforderungstemperatur (entspricht dem Wert bei 30 min.) wird die Kennlinie begrenzt. Ist die Differenz zwischen Sollwert Anforderung und dem Istwert der Anforderungstemperatur größer als die doppelte Unterdeckung * Sollwert Anforderungstemperatur wird der Brenner sofort gestartet (z.B. beim Umschalten des Heizkreises von Absenk- auf Normalbetrieb oder wenn eine Abschaltbedingung nicht mehr erfüllt ist und die Heizkreise wieder in Betrieb gehen). Die Heizungsanforderung wird beendet, wenn, bei einem Sensor, die Temperatur T.Anf Soll + Diff. Aus oder, bei zwei Sensoren, am Ausschaltsensor T.Aus Soll + Diff. Aus überschritten wird. In der Praxis werden weder die Anforderungstemperatur noch der Sollwert konstant sein. Die Differenz zwischen den beiden Werten im zeitlichen Ablauf wird sich normalerweise immer vergrößern und daher ständig ein immer größeres Produkt aus dT*dt zum Summenregister hinzuaddiert und mit der Kennlinie verglichen. Es sei denn, die Heizkreise schalten z.B. vom Normalbetrieb in den Absenkbetrieb, die Heizkreispumpe schaltet aufgrund einer Abschaltbedingung überhaupt aus etc.. In solchen Fällen erspart man sich aber die Energie, die der Brenner verbraucht hätte, wenn er sofort nach Unterschreiten des Sollwertes angefordert worden wäre. Programmintern wird in einem gewissen zeitlichen Abstand der Unterschied zwischen dem Sollwert der Anforderung und dem Istwert der Anforderungstemperatur aufsummiert. Ist diese Summe größer als das Produkt aus Unterdeckung * Sollwert Anforderungstemperatur bezogen auf eine Stunde, unter Berücksichtigung des sofortigen Einschaltens des Brenners bei Unterschreiten der doppelten Unterdeckung, wird der Brenner gestartet.

Parameter

Anforderungstemperatur

T.Anf. Soll Anzeige: Einschaltschwelle am Sensor T.Anf.
Diff. Ein Einschaltdifferenz zu T.Anf. Soll
Diff. Aus Ausschaltdifferenz zu T.Anf. Soll

Abschalttemperatur

Nur eingeblendet, wenn Sensor T.Aus definiert ist.

T.Aus. Soll Anzeige: Abschaltschwelle am Sensor T.Aus.
Diff. Aus Ausschaltdifferenz zu T.Aus. Soll

Sockeltemperatur

T.Anf. Min Heizungsanforderung, wenn die Anforderungstemperatur T.Anf Soll oder die Abschalttemperatur T.Aus Soll unter diesen Wert fällt (nur wirksam, wenn T.Anf. Soll > +5°C)

Erzeugertemperatur

Nur eingeblendet, wenn Sensor T.Erz. definiert ist.

T.Erz. Max Anzeige: Grenzwert für die maximale Erzeugertemperatur
Diff. Ein Einschaltdifferenz zu T.Erz. Max
Diff. Aus Ausschaltdifferenz zu T.Erz. Max

Mindestlaufzeit

Erzeuger Eingabe der Mindest-Einschaltzeit

Das Verfahren der Brenneranforderung über einen Sensor und Abschalten über einen anderen wird “Halteschaltung” genannt.
Einschaltschwelle = Solltemperatur Anforderung + Diff. Ein am Sensor T.Anf.
Abschaltschwelle = Solltemperatur Abschaltung + Diff. Aus am Sensor T.Aus.

Für eine Schaltfunktion mit getrennten Ein- und Abschaltschwellen auf nur einem Sensor ist die Eingangsvariable “Abschalttemperatur” auf unbenutzt zu stellen. Wird an Stelle des Speichersensors der Kesselfühler eingetragen, erhält man einen gleitenden Kesselbetrieb. Somit erhält die “Solltemperatur Anforderung” neben dem Schwellwert eine Ein- und Ausschaltdifferenz:
Einschaltschwelle = Solltemperatur Anforderung + Diff. Ein
Abschaltschwelle = Solltemperatur Anforderung + Diff. Aus

Über die “Sockeltemperatur” T.Anf. Min ist die Vorgabe einer Mindesttemperatur möglich. Wenn die Anforderungs- oder die Abschalt-Solltemperatur unter diesem Wert liegt, gilt die Sockeltemperatur als Schwellwert. Die Sockeltemperatur ist nur wirksam, wenn die zutreffende Solltemperatur > 5°C ist. Ein Wert > 30°C ist nur sinnvoll, wenn die Funktion für den gleitenden Kesselbetrieb eingesetzt wird. In diesem Fall beziehen sich die Ein- und Abschaltschwellen auf den Sensor T.Anf.

Übersteigt die Erzeugertemperatur den Wert T.Erz. Max + Diff. Aus, wird die Anforderung nicht zugelassen bzw. ausgeschaltet, auch wenn die Mindestlaufzeit noch nicht abgelaufen ist. Erst nach dem Sinken der Temperatur unter T.Erz. Max + Diff. Ein wird die Anforderung wieder freigegeben und der Mindestlaufzeitzähler neu gestartet.

Ausgangsvariablen

Anforderung Status Anforderung EIN/AUS, Auswahl des Ausgangs
T.Anf. < T.Anf. Soll Status EIN, wenn die Anforderungstemperatur T.Anf. niedriger als die Solltemperatur T.Anf. Soll + Diff. Ein ist.
T.Aus. < T.Aus. Soll Status EIN, wenn die Abschalttemperatur T.Aus. niedriger als die Solltemperatur T.Aus. Soll + Diff. Aus ist.
Sockeltemperatur wirksam Status EIN, wenn der Sollwert Anforderung unter die Sockeltemperatur T.Anf. Min fällt, unabhängig vom Status der Anforderung.
Mindestlaufzeitzähler Anzeige der Restlaufzeit für die Mindestlaufzeit in Sekunden
T.Erz. < T.Erz. Max Status EIN, wenn die Kesseltemperatur niedriger als die Maximaltemperatur T.Erz. Max + Diff. Aus ist.
Effektive Solltemperatur Anzeige der aktuell wirksamen Solltemperatur. Ist die Anforderung Heizung nicht aktiv, wird 5 °C ausgegeben.

Ist kein Abschaltsensor vorhanden, dann wird die Ausgangsvariable T.Aus. < T.Aus. Soll über die Schwelle T.Anf. Soll + Diff. Aus geschaltet.
Ist kein Erzeugersensor vorhanden, ist die Ausgangsvariable T.Erz. < T.Erz. Max immer auf Status EIN.

Siehe auch