Heizkreisregelung (Funktion)

Heizkreisregelung Grundprinzip.png

Die Funktion Heizkreisregelung liefert die Mischerregelung für einen Heizkreis auf Grund der Außen- und Raumtemperatur unter Berücksichtigung der über Schaltzeiten festgelegten Heiz- und Absenktemperatur. Die Schaltung der Heizungspumpe über Parameter und Umschaltung der Betriebsarten durch verschiedene Eingangsvariablen ist auch möglich.

Eingangsvariablen

Freigabe Generelle Freigabe der Funktion (digitaler Wert EIN/AUS)
Freigabe Pumpe Freigabe der Heizkreispumpe (digitaler Wert EIN/AUS)
Freigabe Mischer Freigabe des Mischers (digitaler Wert EIN/AUS)
Warmwasservorrang Digitales Eingangssignal EIN/AUS
Raumtemperatur Analoges Eingangssignal der Raumtemperatur T.Raum
Vorlauftemperatur Analoges Eingangssignal der Vorlauftemperatur T.Vorlauf
Außentemperatur Analoges Eingangssignal der Außentemperatur T.Außen
Externer Schalter Digitales Eingangssignal EIN/AUS oder analoges Eingangssignal (siehe Unterkapitel „Externer Schalter“) zur Betriebsartenumschaltung
Status Zeitbedingung Digitales Eingangssignal EIN/AUS (z.B. von der Funktion „Schalt-uhr“)
Raumsolltemperatur Analoger Wert für übergeordnete Raumsolltemperatur
Kalenderbetriebsart Eingangssignal von der Funktion „Kalender“ zur Betriebsartenum-schaltung (siehe Unterkapitel und Funktion „Kalender“)
Kalenderraumsollt. Raumsolltemperatur bei aktiver Kalenderfunktion (siehe Unterkapi-tel und Funktion „Kalender“)
Fensterkontakt Digitales Eingangssignal EIN/AUS (siehe Unterkapitel „Fensterkon-takt“)
Heizen mit externer VL.Solltemp. Digitales Eingangssignal EIN/AUS
Externe VL.Solltemp. Benutzerdefinierter Wert oder analoges Eingangssignal für die ex-terne Vorlauf-Solltemperatur
Offset Raumsolltemp. Analoger Offsetwert zur Raumsolltemperatur
Offset Vorlaufsolltemp. Analoger Offsetwert, der der errechneten Vorlaufsolltemperatur hin-zugezählt wird.

Freigabe Heizkreis = Aus: Der gesamte Heizkreis ist deaktiviert (kein Frostschutz!). Die Ausgangsvariablen der Solltemperaturen werden auf 5°C gestellt. Alle digitalen Aus-gangsvariablen stehen auf AUS, daher bleibt auch der Mischer unverändert.
Die Betriebsart steht auf „Nicht aktiv (0)“. Die Betriebsstufe wird nicht geändert, auch wenn während der Freigabe AUS die Betriebsart bzw. -stufe geändert wird. Erst wenn die Freigabe wieder auf EIN gestellt wird, wird die geänderte Betriebsart übernommen.

Freigabe Pumpe = Aus: Die Pumpe wird abgeschaltet, der Mischer verhält sich entspre-chend der Einstellung in den Abschaltbedingungen für „Heizkreispumpe = Aus“, die Aus-gangsvariablen bleiben so bestehen wie bei Freigabe Pumpe EIN (Ausgenommen Heiz-kreispumpe und Mischer). Der Frostschutz bleibt aktiv (Siehe Parametermenü „Frost-schutz“).

Freigabe Mischer = Aus: Der Mischer verhält sich so, wie es in den Abschaltbedingungen beim Mischerverhalten für „Freigabe Mischer = Aus“ eingestellt wurde. Der Frostschutz bleibt aktiv (Siehe Parametermenü „Frostschutz“).

Das Eingangssignal „Warmwasservorrang EIN“ schaltet die Heizkreispumpe aus, wenn die Außentemperatur oberhalb der Frostschutzgrenze ist (ausgenommen der Regler be-findet sich in einer Betriebsart des Sonderbetriebs). Der Mischer verhält sich je nach Ab-schaltbedingungen bei Heizkreispumpe = Aus, die Ausgangsvariablen für Betriebsart, Be-triebsstufe und Solltemperaturen werden nicht verändert. Bei einer Außentemperatur un-terhalb der Frostschutzgrenze bewirkt dieses Signal ein dominantes Umschalten der Heizkreisregelung auf Betriebsart „Frostschutz“ (Betriebsstufe „Sonderbetrieb“) unabhän-gig von der aktuellen Betriebsstufe.

Der „Status Zeitbedingung“ schaltet den Heizkreisregler zwischen Normal- und Absenkbe-trieb um, wenn der Regler in der Betriebsart „Zeit/Auto“ arbeitet. Bei Status EIN gilt Nor-malbetrieb, bei Status AUS Absenkbetrieb.

Durch die Eingangsvariable Raumsolltemperatur kann ein Wert von einer anderen Quelle (z.B. Funktion Schaltuhr) an den Heizkreis übergeben werden. Dieser Wert „überspielt“ die internen Einstellungen T.Raum Absenk und T.Raum Normal, wenn der interne Betrieb auf „Zeit/Auto“ steht. Bei Einsatz eines Raumsensors mit Betriebsartenumschalter (RAS, RASPT, RAS-PLUS oder RAS-F) ist die Raumsolltemperatur nur in Stellung „Automatik“ wirksam. Die aktuelle Betriebsart ergibt sich aus dem Verhältnis zu T.Raum Absenk und T.Raum Frost (siehe Tabelle 2 / Betriebsstufen).

Durch ein EIN-Signal in der Eingangsvariablen „Heizen mit externer VL.Solltemp.“ wird unabhängig von der Pumpen- oder Mischerfreigabe der Heizkreis mit der Vorlauf-Solltemperatur „Externe VL.Solltemp.“ betrieben. „Externe VL.Solltemp.“ kann ein benut-zerdefinierter Wert oder eine Eingangsvariable einer Funktion sein. Diese Methode kann z.B. zur Kühlung eines Kollektors oder Kessels oder für die Übernahme der Solltemperatur der Profilfunktion verwendet werden. Bei aktivem „Heizen mit externer VL.Solltemp.“ werden in den Ausgangsvariablen die Anforderungssolltemperatur mit 5,0°C, die effektive Raumsolltemperatur mit 25°C, die Betriebsstufe „Sonderbetrieb (0)“ und die Betriebsart „Externe VL.Solltemp. (11)“ ausgegeben. Die Vorlauftemperatur wird durch die Schwellen T.Vorlauf Max und T.Vorlauf Min (Submenü „Heizkurve“) begrenzt, auch wenn der Wert „Externe VL.Solltemp.“ höher bzw. niedriger ist.

Mit dem Offsetwert zur Vorlaufsolltemperatur kann diese durch zusätzliche Kriterien (z.B. Wind, Luftfeuchte etc.) optimiert werden. Dieser Offsetwert kann z.B. von einer Kennlinien-funktion stammen. Die Erhöhung oder Verminderung der Vorlauf-Solltemperatur durch den Offsetwert wird durch T.Vorlauf Min und T.Vorlauf Max (Submenü „Heizkurve“) be-grenzt.

Parameter

Betriebsart

Betrieb Anzeige und Auswahl der internen Betriebsart des Heizkreisreglers (siehe Unterkapitel „Betrieb“)

Raumtemperatur

T.Raum Ist Anzeige: Raumtemperatur am Raumsensor T.Raum
T.Raum Absenk Raumsolltemperatur für den Absenkbetrieb in der internen Betriebs-stufe
T.Raum Normal Raumsolltemperatur für den Heizbetrieb in der internen Betriebsstu-fe
T.Raum eff. Anzeige: Effektive Raumsolltemperatur, die durch die aktuelle Be-triebsart vorgegeben wird.

Vorlauftemperatur

T.Vorlauf Ist Aktuelle Vorlauftemperatur am Vorlaufsensor T.Vorlauf
T. Vorlauf Soll Errechnete Vorlauf-Solltemperatur
Heizkurve Submenü: Festlegung der Heizkurve und der maximalen und minima-len Vorlaufsolltemperatur (siehe Unterkapitel „Heizkurve“)

Mischer

Regelgeschw. Anpassung der Regelgeschwindigkeit an den Heizkreis (Einstellbe-reich 20% - 500%)
Die Prozentangabe ändert die Länge der Impulse, die zum Öff-nen/Schließen des Mischers ausgegeben werden (nicht aber die Ab-stände zwischen den Impulsen).

Abschaltbedingungen

Submenü: Pumpenabschalt- und Mischerbedingungen (siehe Unter-kapitel „Abschaltbedingungen“)

Frostschutz

Submenü: Frostschutzbedingungen (siehe Unterkapitel „Frost-schutz“)


In der internen Betriebsstufe kann unter “Betrieb” von Automatikbetrieb (Zeit/Auto) auf Normal-, Absenk- oder Standby-/Frostschutz-Betrieb umgeschaltet werden. Wird ein Raumsensor RAS, RASPT, RAS-PLUS oder RAS-F verwendet, dann wird im Automatikbe-trieb „RAS“ angezeigt und darunter die Betriebsart, die am Raumsensor eingestellt ist.
Ist in den Eingangsvariablen ein Raumfühler angegeben, die Fühlerleitung jedoch kurzge-schlossen, arbeitet der Heizkreisregler so, als wäre in der Parametrierung kein Raumfühler angegeben.

Betrieb

Betriebsart: Dadurch wird festgelegt, in welchem Modus der Heizkreisregler arbeitet:

Standby die Regelfunktion ist abgeschaltet (Frostschutz bleibt aktiv), die Vorlaufsolltemperatur ist auf +5°C gestellt
Frostschutz Die Frostschutzfunktion ist aktiviert. (Siehe Abschnitt „Frostschutz“)
Abgesenkt der Regler ist auf Absenkbetrieb geschaltet
Normal der Regler ist auf Heizbetrieb (normal) geschaltet
Feiertag der Regler übernimmt die Betriebsart „Feiertag“ der Kalenderfunktion
Urlaub der Regler übernimmt die Betriebsart „Urlaub“ der Kalenderfunktion
Party der Regler übernimmt die Betriebsart „Party“ der Kalenderfunktion
Wartung Die Wartungsfunktion ist aktiv (siehe Funktion „Wartung“).
Die Vorlauftemperatur wird auf die im Menü „Heizkurve“ vorgegebene Einstellung T.Vorlauf Max geregelt (die Anzeige der Vorlauf-Solltemperatur zeigt aber 5°C). Nach dem Aufheben des Wartungsbetriebes bleibt die Betriebsart „Wartung“ noch drei Minuten aktiv.
Externe VL.Solltemp Die Vorlauftemperatur wird auf die in der Eingangsvariablen „Externe VL.Solltemp.“ vorge-gebene Einstellung geregelt.
Störung Eine Leitungsunterbrechung zum Außensensor (Messwert > 100°C)

würde zu einer Abschaltung des Heizkreises führen. Dies kann im ungünstigsten Fall Frost-schäden zur Folge haben. Um das zu vermeiden, wird der Heizkreis bei eindeutig zu hohen Außentemperaturen entsprechend einer fixen Außentemperatur von 0°C betrieben und unter “Betrieb” Störung angezeigt.

Die Anzeige der Betriebsart im Parametermenü entspricht nur der „internen“ Einstellung des Reg-lers. Zusätzlich gibt es im internen Betriebsstatus die Betriebsart „Zeit/Auto“, in der der „Status Zeitbedingung“ aktiv ist. Ist ein Raumsensor (RAS, RASPT, RAS-PLUS oder RAS-F) in den Ein-gangsvariablen definiert, dann wird stattdessen die interne Betriebsart „RAS“ angezeigt. Darunter wird dann die Betriebsart sichtbar, die am Raumsensor eingestellt ist.
Die Betriebsarten Feiertag, Urlaub und Party können nur durch die Kalenderfunktion aktiviert wer-den. Die tatsächlich aktive Betriebsart ist im Funktionsstatus und in den Ausgangsvariablen er-sichtlich.
Tabelle 1: Ausgabe der Ausgangsvariablen als Zahlenwert entsprechend der Betriebsart

Beriebsart Ausgangsvariable Zahlenwert
Nicht aktiv (Freigabe Heizkreis AUS) 0
Normal 1
Abgesenkt 2
Standby 3
Frostschutz 4
---- 5
Urlaub 6
Feiertag 7
Party 8
Störung 9
Wartung 10
Externe VL.Solltemp. 11

Betriebsstufe: Die Betriebsstufe zeigt an, wodurch die Betriebsart definiert wird. Die Betriebsstufen haben Prioritäten. Die höchste Priorität hat die Betriebsstufe 0, die niedrigste Priorität die Betriebsstufe 6. Die aktive Betriebsstufe ist im Funktionsstatus und in den Ausgangsvariablen ersichtlich. Ausgangsvariable: Der ausgegebene Zahlenwert entspricht der Priorität der aktiven Betriebsstufe, entsprechend der Spalte 1 in Tabelle 2.

Tabelle(n) 2

Priorität Betriebsstufe
Betriebsart
wird aktiv, wenn Anmerkungen
0 Sonderbetrieb
0 nicht aktiv Freigabe Heizkreis = AUS Heizkreis komplett deaktiviert
9 Störung Außentemperatur > 100°C AUS wenn AT < 75°C Es wird eine Außentemperatur von 0°C übernommen.
10 Wartung Wartungsfunktion EIN Freigabestatus von Pumpe und Mischer egal
11 Externe VL.Solltemp. Heizen mit externer VL.Solltemp. EIN Digitales Eingangssignal an der Eingangsvariablen „Heizen mit externer VL.Solltemp.“ Freigabestatus von Pumpe und Mischer egal
4 Frostschutz, wenn Abschaltbedingung aktiv oder Freigabe der Pumpe auf AUS Frostschutzbedingung erfüllt (Außentemp. < T.Außen.MwR oder T.Raum IST < T.Raum FROST)
1 Fensterkontakt Digitales Eingangssignal an der Eingangsvariablen „Fensterkontakt
Betrieb, der der aktuel-len Betriebsstufe ent-spricht Fensterkontakt EIN
3 Standby Fensterkontakt AUS
4 Frostschutz Fensterkontakt AUS und Frostschutzbedingung erfüllt
2 Extern Eingangssignal an der Eingangsvariablen „Externer Schalter“
Zeit/Auto Signal am Externen Schalter: Analogwert 65 Betriebsart lt. „Status Zeitbedingung“ (+ RAS: Zeit/Auto)
1 Normal Signal am Externen Schalter: Analogwert 66
2 Abgesenkt Signal am Externen Schalter: Analogwert 67
3 Standby Signal am Externen Schalter: Analogwert 64
4 Frostschutz Signal am Externen Schalter: Analogwert 64
und Frost-schutzbedingung erfüllt
Zurückschalten auf den Betrieb, der der aktuellen Betriebsstufe entspricht Signal am Externen Schalter: Analogwert 127
Betrieb, der der aktuel-len Betriebsstufe ent-spricht Signal am Externen Schalter Digital AUS
3 Standby Signal am Externen Schalter Digital EIN
4 Frostschutz Signal am Externen Schalter Digital EIN und Frostschutzbedingung erfüllt
3 Kalender Eingangssignal an der Eingangsvariablen „Kalenderbetriebsart
3 Standby Betriebsart laut Kalender
4 Frostschutz Betriebsart Standby laut Kalender und Frostschutzbedingung erfüllt
6 Urlaub Betriebsart laut Kalender
7 Feiertag Betriebsart laut Kalender
8 Party Betriebsart laut Kalender
4 Intern
Zeit/Auto Betriebsart im Regler Betriebsart lt. "Status Zeitbedinggung"
1 Normal Betriebsart im Regler
2 Abgesenkt Betriebsart im Regler
3 Standby Betriebsart im Regler
4 Frostschutz Betriebsart Standby im Regler und Frostschutzbedingung erfüllt
5 RAS Wenn interner Betrieb auf RAS und RASPT, RAS-Plus, RAS-F oder RAS+DL als Raumtemperatursensor definiert ist
Zeit/Auto Schalterstellung RAS "Automatik" Betriebsart lt. "Status Zeitbedingung" oder "Ext. Raumsoll"
1 Normal Schalterstellung RAS "Normal"
2 Abgesenkt Schalterstellung RAS "Abgesenkt"
3 Standby Schalterstellung RAS "Standby"
4 Frostschutz Schalterstellung RAS "Standby" und Frostschutzbedingung erfüllt
6 Extern Raumsoll Analoges Eingangssignal an der Eingangsvariable Raumsolltemperatur Der interne Betrieb muss auf „Zeit/Auto“ stehen. Bei Verwendung eines RAS, RASPT, RAS-Plus, RAS-F oder RAS+DL als Raumtemperatursensor nur in Schalterstellung „Automatik“ wirksam.
1 Normal Eingangsvariable > Parameter T.Raum Absenk
2 Abgesenkt Eingangsvariable ≤ T.Raum Absenk > Parameter T.Raum Frost
3 Standby Eingangsvariable ≤ T.Raum FROST
4 Frostschutz Eingangsvariable ≤ T.Raum FROST und Frostschutzbedingung erfüllt

Die Frostschutzbedingung ist erfüllt, wenn der Mittelwert der Außentemperatur Abschaltung T.Außen MwR < eingestellter Wert im Menü „Frostschutz“ oder die Raum-temperatur T.Raum Ist < T.Raum Frost ist.
Die Sonderbetriebsart „Störung“ wird nur aktiv, wenn nicht „Wartung“ oder „Externe VL.Solltemp.“ aktiv sind.

Status von Heizkreispumpe und Mischer

in Abhängigkeit von Betriebsart und Freigaben:

Freigabe Heizkreis Betriebsart Freigabe Pumpe Freigabe Mischer Status Pumpe Status Mischer
AUS x x x AUS AUS
EIN Wartung
Externe VL.Solltemp
x x EIN AUTO (1)
Normal
Abgesenkt
Party, Urlaub
Feiertag
AUS AUS AUS AUS
EIN AUS AUS (2)
EIN AUS AUTO AUS
EIN AUTO AUTO
Standby x x AUS AUS
Frostschutz x EIN EIN AUTO
AUS EIN AUS

x... Status Freigabe bzw. Betriebsart egal
(1)... AUTO bedeutet in diesem Fall, dass auf die im Menü „Heizkurve“ vorgegebene Einstellung T.Vorlauf Max geregelt wird.
(2)... AUS gilt nicht, wenn in den Abschaltbedingungen unter „wenn Heizkreispumpe = AUS => Mischer:“ die Einstellung „regeln“ gewählt wird.

Externer Schalter

Wird die Eingangsvariable „Externer Schalter“ mit einem Digitalsignal (EIN/AUS) verbunden, dann kann zwischen Standby- / Frostschutzbetrieb und der aktuellen Betriebsart einer Betriebsstufe mit niedrigerer Priorität umgeschaltet werden. Ist das Eingangssignal auf EIN, schaltet der Regler auf Standby oder, falls die Frostschutzbedingungen zutreffen, auf Frostschutz. Ist das Signal auf AUS, dann wird auf die gerade aktuelle Betriebsstufe umgeschaltet.
Die Eingangsvariable akzeptiert auch analoge Werte zur externen Betriebsartenumschaltung:

Wert (dimensionslos): Betriebsart:
64 Standby/Frostschutz
65 Zeit/Auto (Betriebsart je nach Status Zeitbedingung)
66 Normal
67 Abgesenkt
127 Auf Betrieb der aktuellen Betriebsstufe zurückschalten
0 Führt zu keiner Änderung der Betriebsart, kann aber nachfolgend durch eine Betriebsstufe mit niedrigerer Priorität geändert werden.

Diese Analogwerte können von einer anderen Funktion oder aber auch über das GSM-Modul des C.M.I. als Netzwerkeingang kommen. Die Werte des externen Schalters haben die Priorität 2 (siehe Tabelle 2 im Kapitel BETRIEB).
Zu beachten: Sollte in der Zeit, in der der Wert zwischen 64 und 67 steht, trotzdem versucht wer-den, eine andere Betriebsart in einer Betriebsstufe mit niedrigerer Priorität (= Kalender, externe Raumsolltemperatur, RAS und Intern) einzustellen, dann „merkt“ sich der Regler diese Änderung und übernimmt diese Betriebsart nach Rückschaltung mit einem Wert 127 am „Externen Schal-ter“.
Wichtiger Hinweis: Der externe Schalter darf keinesfalls mit einem Temperatursensor verknüpft werden, da sonst der Regler beschädigt werden kann.

Kalender

In der Eingangsvariablen „Kalenderbetriebsart“ wird die Betriebsart einer Kalenderfunktion aus-gewählt.
In der Eingangsvariablen „Kalenderraumsollt.“ kann der der Betriebsart zugeordnete Sollwert (=Raum-Solltemperatur) 1, 2 oder 3 angegeben werden. Es ist aber auch jede andere Quelle er-laubt (z.B. Kalender-Raumsolltemperatur eines anderen Reglers über das CAN-Netzwerk).
Wird zur Betriebsart keine Solltemperatur festgelegt („unbenutzt“), dann hat der Regler folgende effektive Raumsolltemperaturen:

Kalenderbetriebsart effektive Raumsolltemperatur
Nicht aktiv (0) T.Raum Absenk oder T.Raum Normal entsprechend dem „Status Zeitbedingung“
Standby (3) 5°C, Frostschutzfunktion aktiv
Urlaub (6) T.Raum Absenk
Feiertag (7) T.Raum Normal
Party (8) T.Raum Normal

Sind mehrere Kalenderbetriebsarten gleichzeitig aktiv, dann werden die Betriebsart mit der höchsten Priorität (siehe Funktion „Kalender“) und der zugehörige Sollwert übernommen.
Ist keine Kalenderbetriebsart aktiv (Anzeige „Nicht aktiv (0)“ in den Eingangsvariablen), wird in den Eingangsvariablen die Kalender-Raumsolltemperatur angezeigt, die in der Kalenderfunktion für „Nicht aktiv“ festgelegt ist. Dieser Wert wird aber in der Heizkreisfunktion nicht übernommen.

Fensterkontakt

Durch die Eingangsvariable „Fensterkontakt“ kann der Heizkreis auf Standby bzw. Frostschutz umgeschaltet werden, unabhängig von anderen Betriebsstufen (ausgenommen Sonderbetrieb - Wartung und Externe VL.Solltemp.).
Ein (digitales) EIN-Signal belässt den Heizkreis in der aktuellen Betriebsstufe und Betriebsart, ein AUS-Signal bewirkt den Standby- bzw. Frostschutzbetrieb.

Zeitprogramme

Die Zeitprogramme des Heizkreises werden über die Eingangsvariable „Status Zeitbedingung“ festgelegt. Der Status ist nur in der Betriebsart „Zeit/Auto“ wirksam. Ist der Status EIN, gilt die Normaltemperatur, ist der Staus AUS, gilt die Absenktemperatur. Dieser Status kann von Funkti-onen (z.B. Funktion „Schaltuhr“) oder anderen Quellen stammen. Bei Auswahl einer Raumsoll-temperatur von der Funktion „Schaltuhr“ ist zu beachten, dass außerhalb der Zeitfenster der Wert „Sollwert (1, 2), wenn Zeitprogr. = Aus“ übernommen wird.

Vorhaltezeit

Je nach Außentemperatur können fix festgelegte Heizzeiten ein vorzeitiges oder zu spätes Hei-zen bewirken. Die Vorhaltezeit verschiebt abhängig von der Außentemperatur den Schaltzeit-punkt. Die Eingabe bezieht sich auf eine Außentemperatur von -10°C und beträgt bei +20°C Null. So ergibt sich z.B. bei einer Vorhaltezeit von 30 Min. und einer Außentemperatur von 0°C ein Vor-ziehen der Schaltzeit (von Absenk- auf Normalbetrieb) um 20 Minuten. Die effektive Vorhaltezeit entsprechend der mittleren Außentemperatur ist eine Ausgangsvariable und kann von der Funkti-on „Schaltuhr“ übernommen werden.

Heizkurve

Die Vorlauftemperatur errechnet sich üblicherweise aus der Außentemperatur und der Heizkur-venparameter. Die Heizkurve ist auf eine Raumsolltemperatur von +20°C berechnet und wird für andere Raumsolltemperaturen entsprechend parallelverschoben.
Die Funktion erlaubt die wahlweise Parametrierung der Heizkurve mit zwei Methoden:

  • Über die Steilheit, wie es in vielen Heizungsreglern üblich ist.
  • Über den Zusammenhang der Außentemperatur (bei +10°C und -20°C) zur Vorlauftempera-tur. Dabei wird ein weiterer Bezugspunkt bei +20°C Außentemperatur = +20°C Vorlauf-temperatur fest vorgegebenen.

Bei beiden Methoden ist der Einfluss der Außentemperatur auf die Vorlauftemperatur nicht linear.
Über Steilheit ist die Krümmung der Norm entsprechend festgelegt.
Über Temperatur entsteht mit der gewünschten Vorlauftemperatur bei +10°C eine Krümmung der Heizkennlinie, die an die unterschiedliche Wärmeabgabe verschiedener Heizsysteme angepasst werden kann.
Fixwert: Der Vorlauf wird auf die im Submenü „Heizkurve“ eingestellten Fixwerte für den Betrieb „Normal“ bzw. „Abgesenkt“ geregelt. Der Raumeinfluss bleibt auch im Modus Fixwert aktiv. Wird kein Außensensor angeschlossen, so wird intern im Regler ein Wert von 0°C für die Außentempe-ratur vorgegeben. Damit die Betriebsart „Standby“ richtig funktioniert, sollte daher der Parameter T.Außen.MwR im Submenü „Frostschutz“ unter 0°C eingestellt werden.
Ohne Außenfühler verhält sich die Heizkreisregelung wie eine Fixwertregelung, wobei die Vor-lauftemperatur im Normalbetrieb der Einstellung „T.Vorlauf -20°C“ und im Absenkbetrieb der Ein-stellung „T.Vorlauf +10°C“ entspricht (Untermenü „Heizkurve“).

Heizkruve "Steilheit":

Heizkreisregelung Heizkurve Steilheit.png

Heizkurve "Temperatur" (Beispiele):

Heizkreisregelung Heizkurve Temperatur.png

Parameter Submenü Heizkurve

Regelung Auswahl: Modus Außentemperatur oder Modus Fixwert
Heizkurve Auswahl: Temperatur oder Steilheit(Anzeige nur bei Modus „Außentemperatur“)
Raumeinfluss Die Raumtemperatur wird zur Vorlaufberechnung mit xx% berück-sichtigt (nicht linearer Einfluss), von 0 - 90% einstellbar.
Der Raumeinfluss ist auch im Modus Fixwert aktiv.
Einschaltüberhöhung Die vorangegangene Ausschaltzeit der Heizkreispumpe führt zu ei-ner (zeitlich abklingenden) Überhöhung der Vorlauftemperatur (ma-ximal auf T.Vorlauf Max).

Einstellbereich: 0 – 20% (nähere Erklärung siehe unten)

T.Vorlauf +10°C Gewünschte Vorlauftemperatur bei +10°C Außentemperatur (Anzeige nur bei Heizkur-ve „Temperatur“)
T.Vorlauf -20°C Gewünschte Vorlauftemperatur bei -20°C Außentemperatur (Anzeige nur bei Heizkur-ve „Temperatur“)
Steilheit Angabe der Steilheit (Anzeige nur bei Heizkur-ve „Steilheit“)
T.Vorlauf Absenk Gewünschte Vorlauftemperatur im Absenkbetrieb (Anzeige nur bei Modus „Fixwert“)
T.Vorlauf Normal Gewünschte Vorlauftemperatur im Absenkbetrieb (Anzeige nur bei Modus „Fixwert“)
T.Vorlauf Normal Gewünschte Vorlauftemperatur im Normalbetrieb (Anzeige nur bei Modus „Fixwert“)
Niveau Parallelverschiebung der gewählten Heizkurve um einen fixen Off-setwert (auch im Modus „Fixwert“ aktiv). Um diesen Wert wird die errechnete Vorlauf-Solltemperatur erhöht oder verringert.
T.Vorlauf Max Maximalwert der Vorlauftemperatur (über diese Grenze darf der Vor-lauf nicht steigen)
T.Vorlauf Min Minimalwert der Vorlauftemperatur, bei jeder Betriebsart außer Standby (unter diese Grenze darf der Vorlauf nicht fallen)
T.Vorlauf Min Normal Minimalwert der Vorlauftemperatur im Normalbetrieb

Einschaltüberhöhung Die Einschaltüberhöhung (EU) wird nach folgender Formel berechnet:

Heizkreisregelung Einschaltüberhöhung Formel.png

Der Zähler wird bei ausgeschalteter Heizkreispumpe alle 20 Minuten um 1 erhöht, bei eingeschalteter Heizkreispumpe jede Minute um 1 bis auf 0 verringert.
Der maximale Zählerstand beträgt 255. Er ist daher nach 85 Stunden Ausschaltzeit (= 255/3 Stunden oder ca. 3,5 Tage) erreicht. Die maximale Abklingzeit beträgt 4,25 Stunden (= 255 Minuten). Die eingestellte Überhöhung in % ist nach einer Ausschaltzeit von 10 Stunden (= 30 x 20 Minuten) wirksam.
Beispiel: T.Vorlauf Soll = 40°C, Einschaltüberhöhung = 10%, Ausschaltzeit 8 Stunden
Die Überhöhung beginnt bei +3,2 K und sinkt gleichmäßig auf null innerhalb 24 Minuten.

Ist der Wert „T.Vorlauf Min Normal“ niedriger als „T.Vorlauf Min“ eingestellt, dann gilt im Normalbetrieb trotzdem der höhere Wert von „T.Vorlauf Min“.

Parameter Submenü Mittelwert (der Außentemperatur)

Mitunter sind schwankende Außentemperaturen bei der Berechnung der Vorlauftemperatur bzw. als Grundlage zur Heizungspumpenabschaltung unerwünscht. Daher steht für die Berechnung der Heizkurve sowie für die Pumpenabschaltung eine getrennte Mittelwertbildung der Außentempera-tur zur Verfügung.

für Vorlaufregelung
MW-Zeit
Mittelwert AT Regelung
Mittelwertberechnung für die Berechnung der Vorlauf-Solltemperatur
Eingabe der Mittelwertszeit
Ergebnis der Berechnung
für Abschaltung
MW-Zeit
Mittelwert AT Abschaltung
Mittelwertberechnung für die Pumpenabschaltbedingungen
Eingabe der Mittelwertszeit
Ergebnis der Berechnung