Solarstart/Drainback (Funktion): Unterschied zwischen den Versionen

K (Spellcheck)
(Siehe auch)
Zeile 120: Zeile 120:
 
*'''Drainbackfunktion:''' Mit der Auswahl der Ausgänge für den Füllvorgang kann zur Solarpumpe eine zusätzliche „Boosterpumpe“ während des Füllvorgangs angegeben werden.
 
*'''Drainbackfunktion:''' Mit der Auswahl der Ausgänge für den Füllvorgang kann zur Solarpumpe eine zusätzliche „Boosterpumpe“ während des Füllvorgangs angegeben werden.
 
*Wird die Solarpumpe über PWM- oder 0-10V-Modus drehzahlgeregelt, so ist es sinnvoll, auch den Analogausgang für den Füllvorgang anzugeben und dessen „Ausgangswert (Ein)“ auf 100% bzw. 10,00V zu setzen. Damit wird während des Füllvorgangs die Pumpe mit voller Drehzahl betrieben.
 
*Wird die Solarpumpe über PWM- oder 0-10V-Modus drehzahlgeregelt, so ist es sinnvoll, auch den Analogausgang für den Füllvorgang anzugeben und dessen „Ausgangswert (Ein)“ auf 100% bzw. 10,00V zu setzen. Damit wird während des Füllvorgangs die Pumpe mit voller Drehzahl betrieben.
 +
 +
== Siehe auch ==
 +
* [[:Kategorie:Funktionen|Liste aller x2-Funktionen]]
 +
* [[:Kategorie:Solarregelung|Solarregelungs-Funktionen]]

Version vom 29. August 2018, 09:36 Uhr

Diese Funktion hat 2 verschiedene Modi, Solarstart und Drainback.

Solarstart

Funktionsbeschreibung

Bei Solaranlagen kommt es mitunter vor, dass der Kollektorfühler zu spät vom erwärmten Wärmeträger umspült wird. Dadurch startet die Anlage zu spät. Der zu geringe Schwerkraftauftrieb tritt meistens bei flach montierten Kollektorfeldern, mäanderförmiger Anordnung der Absorberstreifen und besonders bei Vakuumröhren-Kollektoren auf.
Die Startfunktion nimmt die Solarpumpe in Intervallen kurz in Betrieb und transportiert den Inhalt des Kollektors zum Sensor. Um Energieverluste zu vermeiden, wird der Intervallbetrieb nur innerhalb eines Zeitfensters und ab einer bestimmten Einstrahlung am Strahlungssensor GBS01 (Sonderzubehör) oder unter Beobachtung der Kollektortemperatur gestartet. Ohne Strahlungssensor versucht der Regler zuerst anhand der gemessenen Kollektortemperatur die tatsächliche Witterung festzustellen. So findet er den richtigen Zeitpunkt für den Spülvorgang der Solarstartfunktion.
Für jedes Kollektorfeld mit zugeordnetem Kollektorsensor ist eine eigene Startfunktion erforderlich.

Eingangsvariablen

Freigabe Generelle Freigabe der Funktion (digitaler Wert EIN/AUS)
Solarstrahlung Analoges Eingangssignal des Strahlungssensors
Bezugstemperatur Analoges Eingangssignal des Kollektorsensors

Parameter

Modus Auswahl: Solarstart
Anzahl beteiligter Funktionen Angabe der Anzahl der beteiligten Funktionen
Beteiligte Funktionen Untermenü: Angabe aller Solarfunktionen für das betreffende Kollektorfeld
Aktivierungszeit (von – bis) Zeitfenster für die Erlaubnis der Startfunktion
Spülzeit Spülzeit
Intervallzeit Maximale Wartezeit zwischen den Spülungen
Aktivierungsgradient

oder

Strahlungsschwelle
Ohne Strahlungssensor: Der Regler errechnet aus dem Aktivierungsgradienten eine erforderliche Temperaturerhöhung zum Langzeit-Mittelwert der Bezugstemperatur, die den Spülvorgang startet.
Einstellbereich: 0-99
Mit Strahlungssensor: Strahlungsschwelle in W/m2, ab der ein Spülvorgang erlaubt wird.
  • Ist eine der beteiligten Funktionen aktiv, so erfolgt kein Startversuch.
  • Mit einem Strahlungssensor blendet der Regler an Stelle des Aktivierungsgradienten die gewünschte Strahlungsschwelle ein, ab der die Startfunktion aktiv sein soll.
  • Wenn der Kollektorsensor, der in den Eingangsvariablen unter „Bezugstemperatur“ angegeben ist, von der Sonne erwärmt wird, kann in vielen Fällen auf den Strahlungssensor verzichtet werden. Dann wird aus der Kollektortemperatur ein Mittelwert unter besonderer Berücksichtigung der tiefsten auftretenden Temperaturen errechnet. Die Startfunktion wird aktiviert, wenn die Kollektortemperatur um den Aktivierungsgradienten wärmer als der Mittelwert ist. Ein niedriger Aktivierungsgradient führt daher zu einem früheren Startversuch, ein höherer zu späteren Versuchen. Sind für einen Solarlauf mehr als zehn Startversuche erforderlich, so ist der Aktivierungsgradient zu erhöhen und bei weniger als vier Startversuchen zu verringern.
  • Sobald eine der beteiligten Solarfunktion während des Startversuchs aktiv wird, wird die Startfunktion nach Ablauf der Intervallzeit beendet.
  • Setzt man den Aktivierungsgradienten auf null, dann gilt nur mehr die Aktivierungs- bzw. Intervallzeit ohne Rücksicht auf den Temperaturverlauf am Kollektorsensor.

Ausgangsvariablen

Spül- / Füllvorgang Status Pumpe EIN/AUS, Auswahl der Schalt- und Analogausgänge für den Spül- oder Füllvorgang
Zeitfenster Status EIN, wenn Zeitfenster zutrifft
Spül- / Füllzeitzähler Anzeige der abgelaufenen Spül- oder Füllzeit
Intervall- / Blockierzeitz. Zeitzähler für die abgelaufene Intervall- oder Blockierzeit
Startversuche Summe der Startversuche des aktuellen Tages
Startv. erfolglos davon erfolglos
Startv. seit letztem Lauf Anzahl der Versuche seit dem letzten korrekten Solarlauf
  • Wird die Solarpumpe über PWM- oder 0-10V-Modus drehzahlgeregelt, so ist es sinnvoll, auch den Analogausgang für den Füllvorgang anzugeben und dessen „Ausgangswert (Ein)“ auf 100% bzw. 10,00V zu setzen. Damit wird während des Füllvorgangs die Pumpe mit voller Drehzahl betrieben.

Drainback

Funktionsbeschreibung

Bei Drain-Back-Solaranlagen wird der Kollektorbereich außerhalb der Umwälzzeit entleert. Im einfachsten Fall wird dazu in der Nähe der Solarpumpe ein offenes Ausdehnungsgefäß montiert, das bei Pumpenstillstand sämtlichen Wärmeträger oberhalb des Gefäßes aufnimmt. Der Anlagenstart wird entweder durch einen Strahlungssensor oder durch die Überschreitung der Temperaturdifferenz „Diff. Ein“ zwischen Kollektor- und Speichersensor eingeleitet. Während der Füllzeit muss die Pumpe den Wärmeträger über den höchsten Punkt der Anlage heben. Eine etwaige Drehzahlregelung ist so zu programmieren, dass die Pumpe mit voller Drehzahl läuft (z.B. Digitalbefehl auf Analogausgang). Wahlweise kann auch eine 2. Pumpe („Boosterpumpe“) an einem freien Ausgang dazu geschaltet werden, um den Fülldruck zu erhöhen. Nach Ende der Füllzeit startet die Stabilisierungszeit (Einstellung in der Funktion Solarregelung). Innerhalb der Stabilisierungszeit soll der Kollektorsensor die Einschaltdifferenz erreichen, da er durch den Füllvorgang abgekühlt wurde. Eine Drehzahlregelung ist empfehlenswert, da in dieser Zeit die Pumpe zumindest mit Mindestdrehzahl läuft und sich dadurch der Kollektor schneller erwärmen kann. Erreicht der Kollektorsensor die Einschaltdifferenz am Ende der Stabilisierungszeit nicht, entleert sich die Anlage und ein neuerlicher Start kann erst nach Ablauf der Blockierzeit erfolgen. Wird die Pumpe während des Normalbetriebs ausgeschaltet (z.B. infolge Unterschreitens der Temperaturdifferenz „Diff. Aus“ oder Kollektor-Übertemperaturabschaltung), so entleert sich die Anlage. Ein neuerlicher Start ist erst nach Ablauf der Blockierzeit und Zutreffen der Startbedingung möglich. Für jedes Kollektorfeld ist eine eigene Drainback-Funktion erforderlich. Die Solarvorrangfunktion und die Solarstartfunktion dürfen bei Drainback-Anlagen nicht verwendet werden.

Eingangsvariablen

Freigabe Generelle Freigabe der Funktion (digitaler Wert EIN/AUS)
Solarstrahlung Analoges Eingangssignal des Strahlungssensors
Bezugstemperatur Analoges Eingangssignal des Kollektorsensors

Parameter

Modus Auswahl: Drainback
Anzahl beteiligter Funktionen Angabe der Anzahl der beteiligten Funktionen
Beteiligte Funktionen Untermenü: Angabe aller Solarfunktionen für das Kollektorfeld
Aktivierungszeit Zeitfenster für die Erlaubnis der Drainbackfunktion
Füllzeit Nach dem Start der Anlage auf Grund des Strahlungswertes oder der Temperaturdifferenz zwischen Kollektorsensor und Speichersensor sind die Ausgänge für die Füllung der Anlage während der Füllzeit eingeschaltet.
Blockierzeit Blockierzeit zwischen zwei Füllvorgängen. Damit wird ein zu häufiges Starten der Drainbackfunktion verhindert. Die Blockierzeit beginnt nach dem Ende des Füllvorgangs.
Strahlungsschwelle Strahlungsschwelle in W/m2, ab der ein Füllvorgang erlaubt wird (Anzeige nur mit Strahlungssensor)
  • Ohne Strahlungssensor: Der Kollektorsensor einer beteiligten Solarfunktion muss zum Starten der Drainback-Funktion durch die Sonnenstrahlung bis zur Einschaltschwelle der Solarfunktion erwärmt werden.
  • Die eingestellte Füllzeit sollte bei Inbetriebnahme mit der tatsächlichen Füllzeit der Anlage abgestimmt werden.
  • Das Befüllen des Kollektors mit dem kalten Wärmeträger führt zum kurzfristigen Unterschreiten der Schaltdifferenz „Diff. Aus“ zwischen Kollektor- und Speichersensor. Daher kann in der Funktion „Solarregelung“ eine Stabilisierungszeit definiert werden. Diese Stabilisierungszeit beginnt sofort mit dem Start der Solarfunktion unabhängig vom Füllvorgang und startet neu nach Ende des Füllvorganges. In dieser Stabilisierungszeit läuft die Solarpumpe ungeachtet der Mindesttemperatur am Kollektor und der Temperaturdifferenz zwischen Kollektor- und Speichersensor weiter.
  • Um in der Stabilisierungszeit eine schnellere Erwärmung des Kollektors zu erreichen wird empfohlen, die Drehzahl der Solarpumpe mit einer PID-Regelung zu regeln. Dadurch läuft die Pumpe in der Stabilisierungszeit zumindest mit der Mindestdrehzahl und die Einschaltdifferenz der Solarregelung kann überschritten werden.

Ausgangsvariablen

Spül- / Füllvorgang Status Pumpe EIN/AUS, Auswahl der Schalt- und Analogausgänge für den Spül- oder Füllvorgang
Zeitfenster Status EIN, wenn Zeitfenster zutrifft
Spül- / Füllzeitzähler Anzeige der abgelaufenen Spül- oder Füllzeit
Intervall- / Blockierzeitz. Zeitzähler für die abgelaufene Intervall- oder Blockierzeit
Startversuche Summe der Startversuche des aktuellen Tages
Startv. erfolglos davon erfolglos
Startv. seit letztem Lauf Anzahl der Versuche seit dem letzten korrekten Solarlauf
  • Drainbackfunktion: Mit der Auswahl der Ausgänge für den Füllvorgang kann zur Solarpumpe eine zusätzliche „Boosterpumpe“ während des Füllvorgangs angegeben werden.
  • Wird die Solarpumpe über PWM- oder 0-10V-Modus drehzahlgeregelt, so ist es sinnvoll, auch den Analogausgang für den Füllvorgang anzugeben und dessen „Ausgangswert (Ein)“ auf 100% bzw. 10,00V zu setzen. Damit wird während des Füllvorgangs die Pumpe mit voller Drehzahl betrieben.

Siehe auch