Timerfunktion

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Timerfunktion Grundschema.png

Die Timerfunktion liefert Zeitfolgen, die Ausgänge schalten oder als Eingangsvariablen von Funktionen dienen. Der Zeitablauf der Timerfunktion (= Timerlaufzeit) wird vom Triggereingang oder manuell aus dem Parametermenü gestartet und arbeitet unabhängig von der Uhrzeit. Dieses Auslösen wird “Triggern” genannt. Die Timerlaufzeit ist von 1 Sekunde bis zu 366 Tagen einstellbar.
Über die Eingangsvariable “Tastverhältnis” ist die vorgegebene Timerlaufzeit von 0 bis 500% variabel. Dadurch kann die Timerlaufzeit über analoge Signale bzw. Rechenwerte beeinflusst werden.

Eingangsvariablen

Freigabe Generelle Freigabe der Funktion (digitaler Wert EIN/AUS)
Triggereingang Digitales Eingangssignal EIN/AUS für den Start der Timerfunktion
Tastverhältnis Analoger Wert in % mit 1 Nachkommastelle für die Änderung der Timerlaufzeit in diesem Verhältnis
Einschaltzeit Analoger Wert für die Timerlaufzeit in allen Modi. Falls unbenutzt, wird dieser Wert in den Parametern eingestellt.
Ausschaltzeit Analoger Wert für die Ausschaltzeit im Modus Astabil. Falls unbenutzt, wird dieser Wert in den Parametern eingestellt.

Parameter

Modus Auswahl: Impuls, Nachlaufzeit, Verzögerungszeit, Mindestlaufzeit, Blockadezeit, Astabil
Trigger
Flanke (nur bei Modus Impuls)
Retriggern (im Modus Astabil nicht sichtbar)

Auswahl: positiv, negativ, pos./neg. (Siehe Modus „Impuls“)
Eingabe Ja, Nein oder, nur im Modus Impuls, Stoppen (siehe „Retriggern“)
Timerlaufzeit Eingabe der Timerlaufzeit (bei Definition in den Eingangsvariablen oder im Modus Astabil nicht sichtbar)
Einschaltzeit
Ausschaltzeit
Einschaltzeit im Modus Astabil
Ausschaltzeit im Modus Astabil
(Anzeige statt Timerlaufzeit nur im Modus Astabil; bei Definition in den Eingangsvariablen nicht sichtbar)
wenn Freigabe Timer = Aus
Laufzeitzähler

Auswahl: wird 0 gesetzt, läuft weiter, pausiert, neu laden
Timer starten oder
Timer stoppen
Manuelles Starten oder Stoppen der Timerfunktion (ausgenommen Modus Astabil)
Wird der Timer gestoppt, so wird der Laufzeitzähler auf 0 gesetzt.
  • Bei Freigabe = Aus sind der Timerausgang und der inverse Timerausgang ausgeschaltet.
  • Verhalten des Laufzeitzählers, wenn Freigabe Timer = Aus:
    • „wird 0 gesetzt“ bedeutet, dass der Laufzeitzähler bei Umschaltung der Freigabe auf AUS auf 0 gesetzt wird. Wird die Freigabe wieder auf EIN gesetzt, entspricht der Status der Ausgänge dem Zählerstand 0 (je nach Modus).
    • „läuft weiter“ bedeutet, dass der Laufzeitzähler bei Umschaltung der Freigabe auf AUS weiterläuft. Wird die Freigabe innerhalb der Timerlaufzeit wieder auf EIN gesetzt, werden die Ausgänge bis zum Ende des Zeitablaufes je nach Modus geschaltet.
    • „pausiert“ bedeutet, dass bei Umschaltung der Freigabe auf AUS der Laufzeitzähler angehalten wird. Wird die Freigabe wieder auf EIN gesetzt, werden die Ausgänge bis zum Ende des Zeitablaufs je nach Modus geschaltet.
    • „neu laden“ bedeutet, dass bei Umschaltung der Freigabe auf AUS der Laufzeitzähler auf die eingestellte Timerlaufzeit geladen wird. Wird die Freigabe wieder auf EIN gesetzt, so läuft der Timer die volle Laufzeit ab.

Retriggern

Die Eigenschaften des Retriggerns am Beispiel einer positiven Triggerflanke im Modus Impuls.

Mit Retriggern nein läuft der Timer unverändert ab.
Mit Retriggern ja startet die Impulszeit neu. Die gesamte Impulszeit wird dadurch verlängert.
Mit Retriggern stoppen (nur im Modus Impuls) wird die Impulszeit beim Retriggern vorzeitig gestoppt. Für diesen Modus muss die eingestellte Flanke entweder positiv oder negativ sein.

Impuls

Beim Auftreten der gewählten Triggerflanke schaltet der Ausgang für die Impulszeit ein. Eine Statusänderung des Triggereinganges während der Impulszeit bewirkt keine Änderung des Ausgangszustandes.
Ohne Retriggern: Die Impulszeit läuft unabhängig vom Status des Triggereingangs ab und startet erst wieder, wenn nach Ablauf der Impulszeit die gewählte Triggerflanke zutrifft.
Mit Retriggern: Die Impulszeit wird bei Zutreffen der gewählten Triggerflanke auch während der laufenden Einschaltzeit neu begonnen.

Timerfunktion Impuls.png

Eine positive Triggerflanke ist die Änderung des Eingangszustandes von “AUS” nach “EIN” oder von “Schalter offen” auf “Schalter geschlossen” (= schließend). Das entspricht dem obigen Beispiel.
Die Änderung von geschlossen auf offen (= öffnend) ist eine negative Triggerflanke. Mit Triggerflanke = pos/neg erfolgt ein Timerstart bei jeder beliebigen Zustandsänderung am Eingang.

Sample&Hold Triggerflanke Parameter.png

Nachlaufzeit

Das EIN-Signal am Triggereingang schaltet den Ausgang sofort ein. Fällt der Eingang ab (AUS), bleibt der Ausgang für die Dauer der Nachlaufzeit EIN.

Timerfunktion Nachlaufzeit.png

Verzögerungszeit

Das EIN-Signal am Triggereingang wird erst nach Ablauf der Verzögerungszeit an den Ausgang weitergegeben. Ein AUS-Signal am Triggereingang nach Ablauf der Verzögerungszeit bewirkt sofortiges Ausschalten des Ausganges.

Timerfunktion Verzögerungszeit.png

Mindestlaufzeit

Das EIN-Signal am Triggereingang schaltet den Ausgang sofort ein. Fällt der Eingang innerhalb der Mindestlaufzeit ab (AUS), bleibt der Ausgang trotzdem eingeschaltet, bis die Mindestlaufzeit abgelaufen ist. Ist der Triggereingang nach Ablauf der Mindestlaufzeit auf Status EIN, bleibt der der Ausgang eingeschaltet.

Timerfunktion Mindestlaufzeit.png

Blockadezeit

Das EIN-Signal am Triggereingang schaltet den Ausgang erst wieder ein, nachdem seit dem Ende des letzten EIN-Signals die Blockadezeit abgelaufen ist.

Timerfunktion Blockadezeit.png

Einstellung „Retriggern = ja“: Wird innerhalb der Blockadezeit der Triggereingang auf EIN gesetzt, beginnt die Blockadezeit neu, wenn der Triggereingang innerhalb der ursprünglichen Blockadezeit wieder auf AUS gesetzt wird.

Astabil

Über die getrennte Eingabe einer Ein- und Ausschaltzeit entsteht ein Taktgeber ohne Triggereingang. Der Modus wird sofort nach Freigabe EIN mit der Einschaltzeit gestartet.

Timerfunktion Astabil.png

Wird die Eingangsvariable „Tastverhältnis“ zusätzlich verwendet, wird nur die Einschaltzeit in diesem Verhältnis verändert.
Ein Sonderfall ist die Einstellung Ausschaltzeit = 0: Die Einschaltzeit entspricht dann der gesamten Periode (= Summe EIN + AUS) und das Tastverhältnis dem Verhältnis von Ein- zu Ausschaltzeit. Ein Tastverhältnis über 100% ist daher in diesem Fall nicht sinnvoll, da der Timerausgang immer eingeschaltet bleibt.
Beispiel: Ein Tastverhältnis von 30% ergibt 30% EIN und 70% AUS von der eingegebenen Einschaltzeit.

Ausgangsvariablen

Timerausgang Status Ausgang EIN/AUS, Auswahl des Ausgangs
Inverser Timerausgang Status inverser Ausgang EIN/AUS, Auswahl des Ausgangs
Laufzeitzähler Anzeige der ablaufenden Timerlaufzeit (bzw. der gerade aktiven Ein- oder Ausschaltzeit beim astabilen Timer)
  • Bei Freigabe AUS ist der Status sowohl des Ausgangs als auch des inversen Ausgangs auf AUS.
  • Die Timerfunktion kann aus dem Parametermenü auch händisch gestartet und gestoppt werden (Ausnahme: Modus „Astabil“).